Natürlich kann nichts die Qualität und Individualität eines persönlichen Beratungsgespräches ersetzen.
Dennoch begegnen uns immer wieder klassische Fragestellungen, die wir hier grundsätzlich einmal kurz aufführen wollen.

Was kosten Hörgeräte?
Der Preis richtet sich nach Ihren Ansprüchen. Neben den Hörgeräten, die bis auf € 20,– gesetzliche Zuzahlung komplett von der Krankenkasse übernommen werden, gibt es Systeme, die für beide Ohren zwischen € 500,– und € 5.000,– kosten können.

Welche Lebensdauer haben Hörgeräte?
Die Lebensdauer der Geräte richtet sich stark nach der Handhabung bzw. Pflege. Wenn beides richtig angewandt wird, halten Hörgeräte im Normalfall mindestens 6 Jahre – bis von der Krankenkasse wieder ein neuer Zuschuss genehmigt wird.

Zahlt die Krankenkasse bei Hörgeräten etwas dazu?
Ja. Jede gesetzliche Krankenkasse bezahlt ca. € 700,– pro Ohr. Bei privaten Krankenkassen schwankt der Zuschuss, liegt aber meist etwas höher.

Wie pflege ich Hörgeräte?
Im besten Fall erhalten Sie eine ausführliche Einweisung durch Ihren Hörakustiker. Er kann Ihnen auch alles mitgeben, was Sie benötigen. Das Wichtigste ist, dass die Hörsysteme nicht nass werden. Das ist der häufigste Reparaturgrund und lässt sich vermeiden, sofern die Geräte nicht z. B. beim Sport getragen werden müssen. Außerdem muss kontrolliert werden, ob die Öffnung vorne an dem Geräteteil, der im Gehörgang sitzt, frei und nicht mit Ohrenschmalz verstopft ist. Sonst kann der Schall nicht mehr in Ihr Ohr geleitet werden.

Welche Hörgeräte gibt es?
Es gibt drei verschiedene Hörgerätebauformen von ca. zehn Herstellern in den unterschiedlichsten Preisklassen. Dabei spielt noch die Technikklasse eine Rolle. Meist gibt es neben dem Standard-Hörgerät, das von der Krankenkasse übernommen wird, noch mindestens vier weitere Kategorien, die sich stark im technischen Zubehör und ihren Funktionen unterscheiden. Das hat zur Folge, dass es hunderte von möglichen Optionen gibt, die jedoch durch individuelle Wünsche und praktisches Ausprobieren schnell eingegrenzt werden können.

Wie lange haben Hörgeräte Garantie?
Nach Kauf eines Hörgerätes liegt die Mindestgarantie immer bei einem Jahr. Dies kann aber je nach Hersteller variieren.

Was passiert, wenn ich mein Hörgerät verliere oder es kaputt geht?
Sowohl bei Verlust während des Probetragens, als auch nach Kauf eines Hörgerätes muss dies bei der Krankenkasse gemeldet werden, sodass die Standard-Zuzahlung erneut übernommen wird. Der Restbetrag bleibt als private Zuzahlung.
Bei privaten Krankenversicherungen wird der Verlust je nach Absprache mit dem Versicherten geregelt.
Falls ein oder beide Geräte beschädigt werden, wird das weitere Vorgehen individuell mit dem Akustiker abgesprochen.

Warum verstehe oder höre ich trotz Hörgerät immer noch schlecht?
Das kann mehrere Gründe haben. Die wohl häufigste Ursache ist, nicht rechtzeitig mit der Anpassung von Hörgeräten zu beginnen und den Hörverlust dadurch nicht mehr vollständig ausgleichen zu können.
Ein weiterer Grund kann sein, dass die Einstellung der Hörgeräte nicht auf Ihr individuelles Hören abgestimmt ist. Das kann während der Anpassung natürlich vorkommen, weil hier noch nach dem optimalen Hörgerät gesucht wird und die Einstellung nach und nach Ihren Wünschen und Erfahrungen angeglichen wird.
Doch auch nach Kauf des Hörsystems kann es passieren, dass sich die Schwerhörigkeit verändert oder sich z. B. das Ohr zusetzt und deshalb nicht mehr das maximale Verstehen bzw. Hören erreicht wird.

Wo beginnt der Weg zum Hörgerät?
Am besten ist es, zunächst einen HNO-Arzt aufzusuchen. Dieser stellt Ihnen nach der sogenannten Audiometrie, also Messung der Ohren und des Hörvermögens, ein Rezept bzw. eine Verordnung aus. Diese wird benötigt, um Erstversorgungen bei der Krankenkasse einzureichen. Außerdem haben Sie einen ersten Eindruck Ihrer persönlichen Situation, die sie dann mit dem beim Akustiker vergleichen können.

Wann muss ich anfangen, Hörgeräte zu tragen?
Ob es Sinn macht, Hörgeräte zu nutzen, richtet sich nach dem Grad der Schwerhörigkeit. Sobald eine gewisse Grenze erreicht wird, ist es von der fachlichen Seite her sehr vorteilhaft, möglichst schnell mit der Hörgeräte-Versorgung zu beginnen. Je länger der Hörverlust nämlich unversorgt besteht, desto schneller verschlechtert sich in der Regel der Verlauf. Lassen Sie deshalb schon bei einem geringen Verdacht auf eine Schwerhörigkeit Ihr Gehör überprüfen. Wenn das Verständnis irgendwann so stark gesunken ist, dass man auch mit Hörsystemen nicht mehr alles ausgleichen kann, ist die Lebensqualität wirklich eingeschränkt. Denn ab diesem Punkt kann nie wieder alles gehört bzw. verstanden werden – ob mit oder ohne Hörgerät. Um davor geschützt zu sein raten wir dazu, alle 6 bis 12 Monate einen Hörtest zu absolvieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.

Warum höre ich trotz Hörgerät auf einmal nichts mehr?
Das kann verschiedene Gründe haben. Zum einen kann sich Cerumen im Ohr befinden, das im Gehörgang sitzt und diesen blockiert. In dem Fall kann versucht werden, unter der Dusche Wasser ins Ohr laufen zu lassen und es somit auszuspülen. Eine andere Möglichkeit ist, einen HNO-Arzt aufzusuchen, der die Ohren dann säubert. Sollte das Ohr jedoch frei sein, kann auch das Hörgerät verstopft sein. Sie können das Gerät zu Hause reinigen oder – um sicher zu gehen, dass bei dem Gerät alles in Ordnung ist – es zu ihrem Akustiker zur Kontrolle bringen.

Wie reinige ich meine Hörgeräte?
Das kommt auf das Modell des Hörgerätes an. Je nach Dick-/Dünnschlauch-, Ex Hörer- oder IdO-Hörgerät werden Siebe, Schläuche, Schirmchen und Ohrstücke anders gereinigt. Um sich hier auszukennen, ist das Beste, sich dies alles beim Akustiker zeigen zu lassen. Notfalls helfen wir Ihnen natürlich gerne auch telefonisch weiter.

Wie setze ich meine Hörgeräte richtig ein?
Der einfachste Weg bei HdO-Hörgeräten ist, zuerst das Gehäuse über das Ohr zu hängen, um dadurch das Ohrstück bzw. Schirmchen relativ passend vor dem Gehörgang liegen zu haben. Dann wird besagtes Ohrstück in den Gehörgang gedrückt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Stütze – wenn vorhanden – in die hintere Ohrmuschel geklemmt bzw. eingesetzt werden muss. Hierbei gilt: Am besten lässt man sich dies alles beim Akustiker zeigen. Auch hierbei stehen wir notfalls telefonisch zu Ihrer Verfügung.

Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Hörgeräte-Klassen?
Grundsätzlich ist die Feinheit, also der Klang, mit steigender Preisklasse auch qualitativ aufsteigend. Je höher die Kategorie, desto höher ist auch die Aufteilung in den einzelnen hörbaren Frequenzen.
Zudem gibt es mehr Möglichkeiten hinsichtlich Zubehör und Ausstattung. Beispiel: Ab Preisklasse II sind Hörsysteme bluetoothfähig und mit Fernbedienung oder Smartphone kompatibel.
Ebenso werden die Funktionen des Hörsystems immer genauer und feiner. Beispiel: Bei Preisklasse III kann die Störgeräuschunterdrückung automatisch zwischen 5 verschiedenen Einstellungen wechseln.
Das erhöht alles in allem die Qualität und den Komfort des Hörens sowie der Handhabung der Geräte.

Woher weiß ich wann bzw. ob meine Hörgeräte Batterien leer sind?
Das wissen Sie entweder, sobald das letzte Warnsignal zu hören ist (wird auf beiden Seiten unabhängig voneinander abgespielt), oder durch den plötzlichen Abbruch des Hörens bzw. Auftreten des „Raschelns“ oder „Pfeifens“ bei Berührung der Hörgeräte.

Wie verbinde, verknüpfe oder koppele ich meine Hörgeräte mit dem Smartphone?
Wenn das Hörsystem kompatibel mit Smartphones ist, kann bei AndroidTM-Betriebssystemen (z. B. SamsungTModer HuaweiTM)über ein zusätzliches Gerät die Verbindung hergestellt werden, bei iPhonesTM(AppleTM) kann dies in den Einstellungen festgelegt bzw. gesteuert werden.

Wie oft muss ich zum Nachstellen bzw. zur Kontrolle kommen?
Natürlich immer dann, wenn Schwierigkeiten mit den Hörgeräten auftreten. Zur Vorsorge empfehlen wir, nach jeweils 6 bis 12 Monaten einen Termin zur Überprüfung und Kontrolle zu vereinbaren. So sind Sie immer auf dem aktuellsten Stand und können schnell auf Verschlechterungen des Gehörs reagieren und auch einer eventuellen Schadensgefährdung des Hörsystems (z. B. durch Feuchtigkeit) vorbeugen.

Welche Batterien benötigt mein Hörgerät?
In der Hörgeräteakustik gibt es vier verschiedene Batteriegrößen: 10, 13, 312 und 675. Jede von ihnen hat eine andere Farbe und eine andere Größe, an der meist „die Richtige“ bereits erkannt werden kann. Wenn die Größe der Batterieklappe nicht eindeutig auf eine bestimmte Batteriegröße hinweist, kann je nach Hersteller ein kleiner Vermerk in der Batterieklappe vorhanden sein.
Auch Akustiker können anhand der (alten) Batterie im Hörgerät erkennen, welche Batteriegröße die für Sie richtige ist. Deswegen: Wenn Sie sich selbst nicht helfen können, rufen Sie den Akustiker an, der die Hörgeräte angepasst hat. Er kann dann nachsehen und Ihnen mitteilen, was Sie benötigen.

Warum lassen sich meine Hörgeräte nicht einschalten?
Wenn Hörgeräte nicht funktionieren bzw. sich nicht einschalten lassen, trotz der erfolgreichen Aufladung der Akkus in der Station bzw. Austausch der Batterien und kurzem Warten, gehen Sie bitte vor wie folgt: Oben am Hörgerät befindet sich ein kleiner Knopf, ein Schalter oder eine Wippe. Drücken und halten Sie diesen Knopf länger als die vom Hersteller vorgegebene Zeit, meist 3 bis 10 Sekunden. Bei Hörgeräten mit Batterien kann es auch helfen, diese heraus zu nehmen und erneut einzusetzen. Falls das nicht hilft, ist das Hörsystem eventuell beschädigt oder verstopft. Dann helfen gerne wir Ihnen weiter.

Wann bekomme ich wieder neue Hörgeräte?
Die Krankenkassen zahlen in der Regel alle 6 Jahre den Standard-Satz für Hörgeräte. Darüber hinaus kann bei starker Verschlechterung bzw. Veränderung des Hörens eine vorzeitige Wiederversorgung beantragt werden, sodass die Zuzahlung schon vor Ablauf der 6 Jahre genehmigt wird.

Was brauche ich bei meinem ersten Termin beim Akustiker?
In der Regel benötigen die Akustiker zum ersten Termin Ihre Krankenkassenkarte, die Verordnung vom HNO-Arzt (bitte nicht älter als ein Monat) – und natürlich Zeit. Denn die wollen auch wir uns für Sie nehmen.